Schachmatt.

Juli 31, 2022 0 Von admin

Hier sollte eigentlich gegen Abend ein Bericht über den ersten Ausflug nach Holstebro und dem dortigen Museum folgen. Allerdings – wir sind nur etwa 2 Km Richtung Norden gekommen. Nicht etwa, weil der Stau (!) auf der Hauptstraße von Hvide Sande endlos gewesen wäre, sondern weil unser Auto einen verminderten Reifendruck vermeldete. Das kommt euch bekannt vor? Etwa von unseren Abenteuern auf der Insel Kreta? Ja, richtig, wir ziehen Schrauben magisch an… Eine solche befindet sich jetzt im rechten Hinterreifen, also Ausflug beendet. Denn ist es ist Sonntag, und da ist keine Tanke oder Werkstatt in noch fahrbarer Nähe geöffnet. Immerhin konnten wir noch zurück zu unserem Hausboot, so dass wir nicht im fetten Regen, der ja auch noch ist, auf irgendeiner Landstraße vergeblich auf den angeforderten Pannendienst eines namhaften deutschen Automobilclubs (seit inzwischen 2,5 Stunden) warten müssen. So eine Reparatur dauert normalerweise 2 Minuten (jedenfalls auf jeder beliebigen griechischen Insel..), wenn eben nur nicht Sonntag wäre. Vermutlich passiert da jetzt auch nix mehr. Müssen wir nur noch gucken, wie wir später zum Restaurant kommen. Der verringerte Druck scheint erstmal zu halten und der Weg ist nicht so weit. Mal sehen…

Es geht inzwischen auch ein gar nicht so starker Wind aus Süden, der auch im Hafenbecken kleine Wellen verursacht. Womit wir dann auch den Beweis haben, dass unsere Unterkunft nicht auf festen Erden steht, sondern nur angekettet ist. Es schwankt also ein wenig…. Zusammen mit den anderen Umständen des heutigen Tages herrscht derzeit daher nicht wirklich Fröhlichkeit und Glück in der Hütte. Immerhin bleibt es friedlich (bis jetzt jedenfalls 😉 ).

Dann viellicht noch ein bisschen über unsere Unterkunft, gibt ja sonst nix zu tun. Womöglich klingt das aber nicht soo positiv wie es auch sein könnte, dazu sei noch einmal auf der ersten Absatz verwiesen.

Das Boot hat zwei Stockwerke, im oberen Teil ist das Wohnzimmer und die Küche sowie der Zugang zur Terasse, die nur eine kleine Überdachung hat (womit jetzt alles trotzdem pitschnass ist). Herausragend ist die Möblierung, ein schwarzes, vielleicht vor 20 Jahren noch modisches (Leder-) Sofa nebst ensprechenden Sesseln, die akutisch auch schon bessere Tage gesehen haben. Im Unterdeck stehen weitere Teile dieser Ausstattungsserie, allerdings deutlich abgewetzter. Die Küche ist tatsächlich fast großzügig mit wahnsinnig viel Stauraum, der mit allerlei Küchenuntensilien verschiedener Epochen gefüllt ist. Nur nicht mit dem, was man/frau gerade braucht. Zum Beispiel verwendbaren Schüsseln oder vielleicht einem Brotkorb, Tablett oder Topflappen. Wobei letztere wohl mal existent waren, aber vermutlich dem nur schwer kontrollierbaren Flammen des Gasherds zumm Opfer gefallen sind. Den wir gestern erstmal auch gar nicht starten konnten, bis wir die besondere dänische Entriegelung der Gasversorgung erkundet haben.

Im Unterdeck mit recht geringer Deckenhöhe befinden sich 2 und ein halbes Schlafzimmer, davon eins sogar mit einem großen Bett. Außerdem ist auch das Bad ausreichend groß und es gibt sogar eine Klimaanlage im Flur, die gestern tatsächlich noch hilfreich war, als es noch warm war. Überall hängen Fernseher herum und das WLAN ist super. Immerhin! Ein bisschen ist es tatsächlich wie auf einem Boot, einschließlich eines sanften Gluckerns an den „Bordwänden“ und der Bewegung (s.o.), nur stabiler ist es wohl schon als auf einer Yacht. Den Motor haben wir allerdings noch nicht gefunden und müssen hierbleiben 😉

So, vermutlich gibt es noch ein kurzes Update später. Bitte alle Daumen drücken, dass unsere Karre morgen schnell wieder flott gemacht werden kann, damit nicht noch ein weiterer Tag im Abgrund verschwindet…

UPDATE 21:00

Nachdem der Status der Online-Pannenmeldung ja 2,5 Stunden auf „Ist eingegangen“ stand, passierte dann kurze Zeit doch etwas!

Bei der nächsten Aktualisierung verschwand die Meldung einfach. Ins Nirvana. Gekommen ist natürlich auch niemand. Nur gut, dass wir nicht wirklich im Regen auf der Landstraße standen. Tschüss ADAC!

Offenbar sitzt die Schraube aber so gut, dass wir damit noch zum Abendessen fahren konnten. Das war vom Ambiete toll, das Essen asiatisch angehaucht, nicht ganz kostengünstig und hätte teilweise noch ein bisschen besser sein können. Aber nett war es trotzdem!

To be continued…

Da ist sie, die böse Schraube…