Stadtrundgang II und Flamenco

April 3, 2022 1 Von admin

Trotz leichter Erschöpfung ob des gestrigen Fußmarsch also heute wieder unterwegs in Malaga. Es ist Sonntag und ist war sehr, sehr voll in den Straßen und noch mehr in den Gassen. Die steife Brise hat aber hoffentlich alle ungewollten Aerosole weiträumig verstreut…

Auf dem Programm standen heute zwei bedeutsame Plätze, ein Museum, eine Kathedrale und ein altes Gemäuer. Auf dem ersten Platz (Plaza de la Constitution) war wie auch an vielen anderen Stellen etwas zu erahnen, was hier in der Woche vor Ostern das Leben in der Stadt bestimmen wird: Die berühmten Umzüge des Santa Semana (nein, kein Karneval, sondern tief religiöse Veranstaltungen). Überall sind also Tribünen aufgebaut und wir möchten gar nicht wissen, wie voll es dann sein wird… Ganze Straßenzüge sind auch mit den roten Balkonvorhängen geschmückt. Doch dazu später noch etwas mehr!

Weiter in eines der bekanntesten Museen von Malaga – dem Museo Picasso. Dieser einigermaßen bekannte Maler ist nicht zuletzt in Malaga geboren. Daher dreht sich hier einiges mit noch größerem Stolz um Picasso. Das Museum ist in einem ebenfalls sehr interessanten alten Gemäuer untergebracht.

Noch beeindruckender war eine separate Ausstellung eines Fotographen namens Brassi (wobei das i einen Doppelpunkt hat), schwarz-weiße Bilder aus dem Paris der 30er bis 60er Jahren. Und auch eine connection zu Picasso gab es natürlich.

Dann noch etwas weiter zu einem weiteren wichtigen Platz, Plaza de la Merced, der aktuell einen Kunsthandwerkmarkt beherbergt.

Eigentlich wollten wir aber insbesondere die Kathedrale sehen – haben wir dann auch (von Außen…).

Wir waren schon etwas müde und die Schlange vor dem Eingang zu lang… Aber vielleicht klappt es ja die nächsten Tage noch. Es ist alles unglaublich dicht beieinander. Können wir ja dann gleich nach dem Shopping bei Zara mit unterschieben 😉

Ab nach Hause, denn am Abend war noch Programm! Wir haben nämlich eine der wenigen hier angebotenen Flamenco-Vorführungen (im touristischen Kontext) besucht. Auf dem Weg dahin sind wir dann auch noch in eine Art Vorbereitungsumzug für die anstehenden Feierlichkeiten geraten, mächtig laut mit Trommeln und allem drum und dran!

Und jetzt folgt ein AutorInnenwechsel… Naja, ich weiß gar nicht, ob das mit dem touristischen Kontext so stimmt. Das Kelipe ist eine 20 Jahre alte Flamencoschule mit einer Tänzerin und Sängerin, die aus Jerez de la Frontera stammt, und sich einem der vielen ursprünglichen Flamencostilen verschrieben hat (wohl eher von Kindesbeinen aufgesaugt). Ein bisschen Spanischkenntnisse wären durchaus von Vorteil gewesen, nicht nur, weil sie viel erklärt hat, sondern auch, weil der Gesang z. T. wie eine Erzählung klang. Zwei Sänger, ein Gitarrist und sie. Der Stil war eher improvisiert (hat sie auch vorher erläutert), das Zusammenspiel zwischen den Vieren funktionierte durch Blick auf ihre Füße. Überhaupt die Füße sind neben Haltung und Körperarbeit das Allerwichtigste. Was hier überhaupt nicht transportierbar ist, ist die sensationelle Dynamik und Leidenschaft, mit der die Vier uns 1,5 Stunden lang unterhalten haben. Und wohlgemerkt: Die Tänzerin war eher in unserem Alter, vielleicht sogar noch drüber. Wenn man das vergleicht mit wendländischer Trachtengruppe, dann weiß man auch Bescheid – über Spanien, Deutschland und entsprechende Unterschiede. Wir sind auf jeden Fall völlig geflasht, overwhelmed und total erschöpft. Schon der Gesang (Aerosole!!!) ist einem um die Ohren geflogen, super Gitarrenspiel und dann noch der Tanz. Wow! Wir waren übrigens ca. 30 Zuschauer in einem nicht allzu großen Raum, im dem nur vereinzelt Masken getragen wurden. Ich hoffe, die 4. Impfung hilft. Selbst wenn nicht, es hat sich gelohnt.

Und jetzt der übliche Autor again: Es folgt ein kurzer Videoschnipsel, der leider weder optisch und erst recht nicht akustisch das Erlebte wiedergibt!