Ausflug 2

Nach ausführlicher Erörterung hatten wir uns gestern entschieden, den „großen“ Ausflug an die Südküste gleich im Anschluss zu machen – immerhin bedeutete dies bis zu 8 Stunden unterwegs zu sein und an die 300 Km über die Insel zu gurken. Aber was geschafft ist, ist geschafft (ja, wir wissen, es ist Urlaub!). Also raus aus dem Bett um 7:30, das ist ja fast wie arbeiten! Wieder auf Richtung Osten…

… erst vorbei an der grandiosen Szenerie und dann mitten durch in den Süden. Hoch und runter, Kurven ohne Ende, aber wenig Verkehr. Und unser schönes Auto (ein Diesel) brummelt sich zufrieden und ohne Mühe jede Steigung hoch, im Gegensatz zu den ebenfalls unterwegs seienden Kleinwagen…

Das erste Ziel war ebenfalls eine archäologische Stätte der alten Minoer, der Palast von Festos. Dort nach über 2 Stunden angekommen, wehte ein ordentlicher Wind, gegen den ein Fön echt alt aussieht. Das Auto vermeldete zwischenzeitlich 46 Grad Außentemperatur und vor Ort waren es bestimmt so gegen 40 Grad, wiederum nicht ganz ideal, um den Spuren der Vergangenheit nachzuforschen 😉

Also, die Anlage war ganz nett, aber nicht überwältigend. Die Lage auf einem Hochplateau ist allerdings in alle Richtungen einen Blick wert. Die alten Minoer fanden das wohl auch (siehe auch Beitrag von gestern). Immer ein bisschen im Landesinneren und sehr hoch gelegen gebaut – sollte das etwa gegen marodierende Seeräuber wirken? Wie auch immer, nach 30 Minuten waren wir durch und durch. Hatte wir schon erwähnt, das die Klimaanlage in unserem Auto sehr gut funktioniert? Und man kann auch gut durch die Fenster gucken 😉

Unser zweites Ziel sollte eigentlich der kleine Ort Matala direkt am Libyschen Meer sein – toller Strand und alte Felsengräber zu besichtigen. Allein – der Wille reicht nicht, man muss auch einen Platz finden, um die Kiste abzustellen. Und zwar nicht erst am Ortsausgang.

Das war also nix. (Achtung, ab hier nach dem Abendessen geschrieben und vor allem nach reichlich Raki – das ist hier der „Hausschnaps“). Back on the road zu einem weiteren Steinhaufen aus alter Zeit (eine Villa sollte es sein) auf staubiger Piste. Leider einige Treppen abwärts. Zu viele Treppen bei 40 Grad. Das nächste Foto muss reichen.

Also wieder über 2 Stunden zurück nach Chania mit der Gattin am Steuer diesmal. Wo ist hier die Sitzhöhenverstellung?!? Sorry, Basismodell! Dann noch schnell zum Lidl und ab ins Hotel, Nachmittagsschläfchen halten.

Am Abend gab es Fisch und noch mehr Fisch. Durchaus gut und auch hier nette Location am Wasser. Nur ist 19:30 echt zu früh – noch Sonne und Schweiß.

Damit der Blogeintrag hier nicht allzu abrupt endet, noch ein paar Anmerkungen zum Surfen / Wind. Seit Tagen herrscht hier völlige Flaute, stilles Mittelmeer mit leichtester Brise. Heute Abend aber hat der Wind plötzlich heftig aufgefrischt und Christian hofft zumindest zum Wochenende hin auf surfbares Wetter. Angesicht der absurden Temperaturen käme mir das auch recht gelegen. Aber abgesehen davon, ist es hier doch insgesamt recht nett. Sehr durchmischte Touristen, wenig Engländer und Russen…, viele Griechen, selbst Fahrradfahrer sind hier abends unterwegs (s. Flaniermeile gestern) und wir werden jeden Abend von sehr guter Musik beschallt, ohne dass wir bis dato herausbekommen haben, wer / was diese verursacht (sphärische Klaviermusik, moderne Geige, guter Pop. Jazz), alles umsonst, während wir parellel noch in den Pool springen können… no complaints.